Welcome @ Gaarden - Heute Geht's los!
Von Thilo Pfennig
Kultur mit Welcome @ Gaarden
Es wurde schon viel über Gaarden gesagt und geschrieben. Für jede:n sieht es anders aus. Je nach Background, Lebenssituation und Sichtweise. Am ehesten trifft wohl zu, dass es mehr als nur EIN Gaarden gibt. Wo viel Licht ist, vielleicht auch immer viel Schatten.
Die Kulturinitiative ist der Meinung, dass »Kultur« DAS entscheiden Bindeglied sein könnte, zwischen den Menschen, die hier leben. Wo man zusammenkommt und sich gegenseitig hilft und verstehen lernt. Ja, es gibt auch die ganzen alltäglichen Probleme rund um Wohnung, Arbeit, Müll und Konflikte im Miteinander.
Aber wir denken, dass viele Probleme nur über den »Umweg« der Kultur gelöst werden können. Denn viele Probleme bestehen hier auch schon seit Jahrzehnten und es gibt nicht immer eine einfache Lösung.
»Kultur« bedeutet Vermittlung, Ausprobieren, Zuhören, Kooperieren und auch mal spielerisch Scheitern (irgendein Kabel fehlt immer).
2015 gab es unter dem Titel Welcome @ Gaarden bereits ein Straßenfest auf dem Vinetaplatz, wo Leute zusammen kamen. Es war die Zeit, als auch viele Geflüchtete nach Kiel kamen. Wir haben damals als Organisator:innen viel gelernt - auch Fehler gemacht, aber auch etwas aufgezeigt, was möglich ist, wenn man etwas gemeinsam anpackt.
Das Thema Neubürger:innen in Gaarden ist nach wie vor aktuell. Ob nun geflüchtet, Studierend oder nur zu Gast. Nicht immer fällt das Verständnis leicht, wenn Menschen mit verschiedenem Background und Interessen aufeinander treffen. Und leider können wir auch nicht darauf vertrauen, dass die Politik alle Probleme für uns löst. Das ist insofern auch nichts Neues.
Wir suchen in Gaarden für Alle auch Räume, um Kultur machen zu können. Wir denken da mit anderen zusammen an ein Kulturzentrum in Gaarden. Denn Bedarf gibt es an jeder Ecke. Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht von Kulturaktiven hört, dass sie keine Räume finden. Wir sind der Meinung, dass es nicht damit getan ist, hier lediglich Löcher zu stopfen. Daher suchen wir auch im Dialog mit der Stadt Kiel nach geeigneten Gebäuden, die dann auch Raum bieten für Bühne, Probebühnen, Kino, Stauraum, uvm. Wir sehen, dass Gaarden da eine große Fehlstelle hat, die bisher nicht ausreichend angegangen wurde. Viele Künstler:innen aus Kiel fahren sogar aus Kiel jede Woche nach Hamburg, weil es hier an Proberäumen fehlt. Denn in ganz Kiel ist die Situation auch nicht so viel besser. Aber immerhin gibt es auf dem Westufer mehrere soziokulturelle Zentren und städtische Einrichtungen, die es ermöglichen ortsnah Kultur zu machen oder zu genießen.
Wir wollen auch gerne am 15. September auf dem Brunnenfest in Kiel-Gaarden einen größeren Gemeinschaftsstand für Kultur in Gaarden machen, um mehr Aufmerksamkeit für die Anliegen der Kultur zu erreichen. Wer Interesse hat, spricht uns gerne an!